Hinaus in die Ferne! Hier
sind noch mal alle Zielorte unserer Ausflüge ab dem Gründerjahr bis
heute notiert. Jeder dieser Ausflüge hat immer wieder sehr viel Spaß
gemacht. Erstes Gebot: Gute Laune, die kann zwar der Vorstand nicht
verordnen, nein, die mußten wir schon selbst mitbringen, und größtenteils
hat es ja auch damit geklappt!
Aktivitäten des Clubs Ob es nun die wunderschönen Ausfahrten
oder aber die Herbstvergnügen waren, jedenfalls waren sie immer begleitet
von ausgelassener Stimmung und guter Laune! Wenn ich da so dran denke,
an unsere erste Ausfahrt mit dem riesengroßen Doppelbus, Möbelwagen,
wie J. Hungerberg ihn in der Chronik nannte, und den heutigen Service,
da kann man nur sagen: „Oh, wie haben wir uns gemausert!“ Stellvertretend für andere gelungene Ausfahrten
oder Vergnügungen möchte ich über drei mir im Gedächtnis gebliebene
Ereignisse berichten: Wettstreit mit den Schützen Es war schon am Anfang unserer Existenz.
Edgar Bellmann hatte mit Herta Hauschildt einen Termin für einen öffentlichen
Sommerball im alten Tivoli ausgeguckt, den 11. Juli 1954. Dieser Ball
sollte einmal etwas ganz Besonderes werden und wenn möglich, auch
ein paar Mark Geld in die Kasse bringen. Gesagt, getan! Recht viel
Gäste sollten willkommen sein und mußten auch kommen, damit die Kosten
gedeckt werden konnten. Als erstes wurde eine wirklich große Tombola
organisiert. Die Vorstandsmitglieder wurden verpflichtet und auch
die Mitglieder motiviert, von den Geschäftsleuten aus Horneburg und
Umgebung ein Präsent zu erbitten. Auch jedes Mitglied war aufgerufen,
selbst eine kleine Spende locker zu machen. In den Clubakten werden
heute noch die gesammelten und gespendeten Präsente nachgewiesen.
Auch ein bombastisches Werbeplakat mit der Ankündigung "Schlagersänger
- Tombola - Humorist" hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Es wurde zu einem unglaublichen Erfolg,
viele wollten den „Postmooranern“ als verehrte Kunden gern zu Diensten
sein. Es gab natürlich aber auch unrühmliche Ausnahmen, und zwar deshalb,
und nun kommt es, es war bei der Terminabsprache nicht berücksichtigt
worden, daß unsere Veranstaltung genau mit dem Horneburger Schützenfest
zusammenfallen sollte! Ob nun Absicht oder Zufall, kann nicht
mehr festgestellt werden, aber ein Zurück wollten wir und auch Herta
Hauschildt nicht mehr hinnehmen. Edgar war zu der Zeit gerade in zahnärztlicher
Behandlung, als ihn der Zahnarzt Roffmann, damaliger Vorsitzender
des Schützenvereins, eindringlich bat, von unserer Veranstaltung abzusehen.
Wir, unser Club, sollten dafür als Ausgleich nach freier Wahl und
kostenlos Gewehre zu Schießübungen bereitgestellt bekommen. Ich wurde
von meinem ehemaligen Chef, Gustav Wiehe, mit den Worten angesprochen:"
Herbert, ich habe auf der Schützenvereinsversammlung, die sich mit
der Vorbereitung des Schützenfestes beschäftigt hat, wiederholt deinen
Namen gehört, und daß du mitverantwortlich bist für die Doppelveranstaltung
und das auch noch mit einer so schrägen Musik!" Nachdem ich erklärt
hatte, ich könne es nicht alleine entscheiden, verabschiedete er sich
mit den Worten: "Pfui, Herbert!" Was sollten wir tun? Die Musik war bestellt,
es spielte zum Tanz, Helmut von Borstel mit seinen Mannen, eine wunderbare
Besetzung. Durch diese verlockenden Weisen, unterstützt von einem
charmanten Sänger, konnten wir uns vieler Gäste sicher sein. Und weil
es auch nach draußen werbend klingen sollte, wurde eine große Lautsprecheranlage
installiert. Sogar an die Aufstellung einer Würstchenbude war gedacht
worden. Der angekündigte Humorist hatte allerdings sein Erscheinen
verschlafen, was aber weiter bei der lebhaften Betriebsamkeit nicht
auffiel und mithin auch bei den Veranstaltern keinen Alpdruck verursachte.
Nur eins hatten wir nicht im Griff, es
regnete, und zur Einlaßzeit goß es in Strömen. Den Vorstandsmitgliedern
war's ganz mulmig ums Herz, obwohl alles aufs Schönste vorbereitet
war. Die herrlich dekorierten Tische mit den Tombolapräsenten standen
auf einmal da wie bestellt und nicht abgeholt. An einzelnen Stellen
im Saal regnete es rein. Wannen und Schüssel leisteten notwendige
Dienste. Die Zeit verging, die Stunden enteilten, der Abend war da
und das Wunder geschah, für eine kurze Zeit hörte es auf zu regnen! Schlagartig, wie eine Fata Morgana, kamen
die Gäste von überall her und füllten den Saal! Unsere große Mundpropaganda
hatte sich ausgezahlt! Trotz Unwetter waren unsere Besucher in Scharen
gekommen. Unsere Rechnung ging auf; die Gäste waren in Bombenstimmung,
und in ganz kurzer Zeit war alles ein Jubel, Trubel und Gedränge.
Die Vorständler hatten alle Hände voll zu tun! Im Nu, noch bevor es
ein jeder richtig begriffen hatte, waren die 25 Pf teuren Lose für
die Tombola, obwohl gut durchsetzt mit notwendigen Nieten, vergriffen.
Und gleichzeitig begann der Sturm auf die ausgestellten Preise, es
gab kein Halten, die Präsente mußten sofort ausgehändigt werden; eine
schöne Bescherung, aber alle waren riesig zu frieden, Gäste, wie Gastgeber,
die das volle Portemonnaie fühlen konnten! Bei so einem Erfolg durfte die "Staatskontrolle"
wegen der Vergnügungssteuer nicht fehlen. Ein Blick auf den Saal,
veranlaßte den Kontrolleur, die Steuerbanderole gleich meterweise
zu entwerten. Mit den Worten: "Nu ist aber genug", konnte
Edgar Bellmann ihn endlich zum Stoppen kriegen! Ein wohlgelungener
Sommernachtsball, sogar die Jungschützen und auch Kaufleute in Schützenuniform
amüsierten sich bei uns prächtig. Die draußen aufgestellte Würstchenbude
mußte trotz reichlicher Vorräte schon vor Mitternacht wegen Mangel
an Nachschub ihre Pforten schließen! Leicht beschwingt, aber schwer beladen
und zufrieden ging es gegen Morgen in die heimischen Gefilde von Postmoor
zurück. Ein schöner, gelungener und unvergessener Sommernachtsball
hatte sein Ende gefunden. Ein Abend, der einmalig war! Die nächste Ausfahrt nach Porta Westfalica
und Steinhuder Meer konnte fast gratis durchgeführt werden. Der angepeilte
Zuschußbetrag in Höhe von DM 4.-- pro Nase brauchte nicht erhoben
zu werden. Die Fahrt ins Blaue Lange vorbereitet war auch diesmal wieder
die Ausfahrt vom Club. An alles wurde gedacht, alle Vorbereitungen
organisiert und getroffen. Nur das eine, das Wetter, das hatte man
eben nicht beeinflussen können, niemand kann es Wochen vorher vorhersagen,
was auch man gut so ist! Statt Sonnenschein, ein ausgesprochener Regentag. "Das kann ja noch schön was werden",
stöhnte Willy seiner Grete vor. Denn diese beiden mußten an diesem
Tag die gesamte Last "einer Fahrt ins Blaue!" auf sich nehmen,
um die Erwartungen der hoffnungsfrohen Gesellschaft nicht zu enttäuschen
und das bei dem Wetter! Eine wahrlich nicht einfache Aufgabe an diesem
verdrehten Regennachmittag. Alfred Höfert von der KVG war unser Kutscher
oder besser gesagt, unser Busfahrer, eingeschworen, kein Kommentar,
kein Wort, wohin es wohl geht, nein, es wurde geschwiegen wie ein
Grab. Der Bus setzte sich am frühen Nachmittag in Richtung Bliedersdorf,
Ruschwedel in Bewegung. Eine Fahrroute, die wir noch niemals eingeschlagen
hatten. Und auf der Fahrt nach Ruschwedel das erste "Überraschungsei",
jeder sollte schätzen, wohin die Reise geht? Es waren sogar zwei Preise
für die besten Schätzer ausgesetzt worden. Die Fahrt setzte sich über Apensen, Beckdorf
fort, die Schätzungen gingen weit auseinander und wurden durch die
Fahrroute immer verzwickter. Über Rahmstorf, Hollenstedt kamen wir
nach Appelbeck, sollten wir schon evtl. am Zielort sein, Appelbeck
am See? Nein, die Fahrt ging weiter und führte zu einem ganz kleinen
Nest mit ganz wenigen Häusern, weder Wirtshaus noch sonstwie ein Lokal
waren auszumachen. Durch eine große Wendeschleife ging's plötzlich
wieder zurück, April, April, was nu, wohin des Weges, großes Fragezeichen?
Wo wollen die bloß mit uns hin? Nun fuhren wir in Richtung Moisburg,
und plötzlich gelangten wir in Ovelgönne auf die B73, was für ein
Umweg, aber bei dem Regen, vielleicht ein guter Zeitvertreib? Aber wie wohl geplant, trafen wir in Undeloh,
in der Lüneburger Heide, ein. Zwei Gewinner, die mit ihre Schätzung
nahe dran waren, freuten sich über ein Paket Kaffee und eine halbe
Mettwurst, die ihnen von Grete in liebevoller Verpackung humorvoll
überreicht wurden. Zunächst wollten wir die Natur mit der wunderschönen
Heideblüte genießen, anschließend sollte uns der Kaffee dann besonders
gut munden. Gesagt, getan! Alles schwärmte in alle Richtungen mit
Schirm und Regenzeug oder auch ohne diese Utensilien aus. Der Regen
ließ aber nicht mit sich spaßen, es wurde statt besser immer schlimmer.
Zuletzt waren die Wanderwege zu reinen Bächen geworden, und alle bis
auf ein paar Unentwegte, die unbedingt den Wilseder Berg "erklimmen"
wollten, machten kehrt und versuchten so schnell wie möglich zurück
zum Ausgangspunkt, zum Lokal und Bus, zu kommen. Die gemeinsame Kaffeetafel ließ die Stimmung
wieder steigen, aber das Wetter, das Wetter, es hatte sich zu einem
wolkenbruchartigen Erguß gesteigert. Nur wieder weg hier, hieß die
Parole. Edgar Bellmann flüsterte zu Willy Winkelmann:
"Wi wött doch noch irgendwo ankiern, lot uns doch nu all dorhin
fuern un uns dor beten länger amüsiern." Willy und Grete, wohlwissend,
was noch auf'm Trapez stand, konnten solchen guten Vorschlägen leider
nicht Folgeleisten und mußten immer uns wieder vertrösten und hinhalten. Aber dann kam doch die Zeit zum Aufbruch,
die Heimreise mit einer weiteren Überraschung, einer abendlichen Einkehre
mit fröhlichem Ausklang, sollte folgen. Alle waren guter Dinge, als
der Bus wieder auf Heimatkurs steuerte. Alle Lokale links und rechts
des Weges rauschten an uns vorüber. Wo wir denn wohl einkehren würden,
war die große Frage. Und dabei kamen wir den heimatlichen Gefilden
immer näher. Es kamen schon Töne auf, von Tivoli, altes Rasthaus usw. Die Führungscrew mit dem Alfred vorne
im Cockpit ließ nichts über ihre Lippen kommen. Richtig, wir biegen von der B73 nach Postmoor
ein, also doch Altes Rasthaus! Aber nein, statt rechts abzubiegen,
fährt er links ab! Jetzt ist er wohl ganz und gar von allen guten
Geistern verlassen und das bei dem Wetter, wo will er bloß hin, er
fährt ja direkt in die Sandkuhle, nein, sowas aber auch!. Was aber
sehen wir da, obwohl die Scheibenwischer es kaum schaffen konnten,
ein Militärzelt. Wir hoppelten im Geländegang bis vors Zelt. Und wer stand davor, mit weißer Kochmütze,
die aber schon vom Regen schlapp und weich geworden war, Wilfried
Winkelmann, der fleißig Würstchen heiß machte. Aus dem Zelt klangen
heiße Rhythmen und verscheuchten die dunklen Grillen aus den Köpfen
der Überraschten, und im Nu waren alle in Bombenstimmung! Im wahrsten
Sinne des Wortes eine Überraschung, die nicht besser hätte gelingen
können. Das Zelt von innen mit Girlanden dekoriert und mit einer Tanzfläche
versehen, Gefriertruhe für kühle Getränke, eben an alles war vorher
gedacht worden! Nein, sowas aber auch! Unbemerkt hatte
Willy mit seinen Heinzelmännchen in den letzten Tagen dieses Werk
vollbracht. Ganz wenige, die dann doch noch die Aufstellung mitkriegten,
wurden mit der Ausrede bedient, daß der Angelverein, dem ja tatsächlich
auch das Zelt gehörte, es für eine Fete nutzen wollte. Die Überraschung
war aber wirklich gelungen! Wir stürzten uns ins Unvermeidliche. Die
Würstchen schmeckten besser als das schönste Hochzeitsessen, Alkohol
floß in Strömen, und das Tanzen wurde zu einem wahren Vergnügen. Einige,
insbesondere unsere Frauen, machten sich kurzzeitig auf den Weg nach
Haus und besorgten sich deftiges Schuhzeug und was Widerstandsfähiges
zum Anziehen. Aber alle kamen wir auf unsere Kosten. Vom Regen merkten wir nur noch wenig,
nur daß sich kleine Wasserrinnsale durch irgendwelche Öffnungen Einlaß
verschafften. Die Girlanden waren schon ganz blaß geworden, ihre bunten
Farben wurden regelrecht ausgewaschen. Mein helle Jacke z. B. war
mit farbenprächtigen Farbtupfern so bunt dekoriert, daß nicht einmal
die Reinigung sie wieder rauskriegen konnte. Später hat die Natur
allerdings die Einfärbung selbst verbleichen lassen. Der Weg vom Eingang
zur Tanzfläche wurde immer tiefer und matschiger, aber wen stört so
etwas bei solcher Bombenstimmung. Es ging bis in den frühen Morgen
hinein, ein für alle unvergeßliches Überraschungserlebnis, was wir
nicht so leicht vergessen werden. Es bleibt in guter Erinnerung, eine
herrliche Ausfahrt mit mehr und weniger (Sauwetter) erfreulichen Überraschungen! Zuletzt waren nur noch Grete und Willy,
wie es dann immer so ist, vor Ort. Man konnte ja die Wertgegenstände
wie Stereoanlage von Alfred und die Gefriertruhe mit Getränken usw.
nicht unbeaufsichtigt lassen. Sie entschieden dann aber doch, sich
erst schlafen zu legen, wovon selbstverständlich nichts wurde. Schon
nach kurzer Zeit waren sie wieder am Tatort. Nach und nach kamen dann
auch Helfer, Tische und Bänke mußten wieder zum Tivoli, das Zelt war
von Michael Lotz. Und wie es immer so ist, der Tag danach, wie kann
es anders sein, ein Sonnentag! Reisebericht: Die Mitgliederversammlung am 02.04.1994
hatte sich mit sehr großer Mehrheit für eine Dreitageausfahrt entschieden.
Drei Anlaufziele wurden vom Vorstand zur Auswahl angeboten: Sauerland,
Mitteldeutschland und Erzgebirge. In zweiter Abstimmung entschied
sich die Mehrheit für eine Fahrt ins Sauerland. Wir sollten nicht enttäuscht werden! Attendorn hieß unser Ziel. Frühmorgens
am 17.06.94, alle waren pünktlich zur Stelle, die Verlosung der Sitzplätze
ging reibungslos über die Bühne, und um 6.00 Uhr verließen wir unser
Postmoor in Erwartung eines erlebnisreichen Wochenendvergnügens! Und
das sollte es auch werden! Dietrich hatte mit seinem Vorstand alles
bestens organisiert! Unser Fahrer, Herr Glüsen, Sohn vom Uhrmacher
G., steuerte uns sicher dem Ziel über Land- und Bundesstraßen entgegen.
Autobahnen wurden bewußt gemieden; wir wollten möglichst viel von
der Gegend sehen. Selbst die Fahrt wurde schon zu einem Erlebnis!
Gestärkt durch ein zweites Frühstück in Porta Westfalica ging die
Fahrt vorbei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, was sich hoch über Wälder
zu erblicken gab, dem Ziel entgegen. Vor Paderborn waren wir ein wenig von
der richten Fahrroute abgekommen. Durch ein elegantes Wendemanöver
(rückwärts) schafften wir aber flott die Weiterfahrt in Richtung Hennetalsperre,
wo wir essen wollten. Hier sollte uns allerdings ein kleines Hinweisschild
"Talsperrenweg" verführen. Aber nach kurzer Strecke ging's
wieder rückwärts und dann in die richtige Richtung. Mit voller Bravour
brausten wir nun aber an der ganzen Talsperre vorbei, bis wir, eingedenkt,
übers Ziel hinausgeschossen zu sein, die Wende einleiteten. Übrigens
ein sehr schöner Nebenausflug in herrlicher Gegend. Aber, alle mit
aufgepaßt, erreichten wir alsbald unser Lokal. Gegen 14.00 Uhr ging
die Fahrt nach einer "kräftigen Mahlzeit" in Richtung Zielort. In Attendorn angekommen, begann sofort
unser Programm mit der Besichtigung der Atta-Tropfsteinhöhle. Die,
die nicht mitgehen mochten, haben sich derweil die alte Hansestadt
angesehen. Beim Abbruch von Kalksteinen im Jahre
1907 wurde diese Höhle zufällig entdeckt, sie ist wohl die größte
und schönste Tropfsteinhöhle Deutschlands und wird auch als "Zauberberg
des Sauerlandes" bezeichnet. "Alhambragrotte, Wolken- oder Ruhmeshalle,
Kristallpalast, Arkadengang" usw. - mit ihren stehenden Stalagmiten
und hängenden Stallaktiten sowie die unter Wasser entstandenen schönen
Kristalle - sind nur einige typische Namen der Höhlenstationen, die
uns vorgestellt worden sind. Mit einem auffrischenden Kaffee verabschiedeten
wir uns von der Stadt Attendorn. Im Ortsteil Repetal trafen wir gegen 17.00
Uhr vor unserem Hotel "Haus Schnepper" ein. Hier sollten
wir aber erstmal eine kleine Überraschung erleben! Unser Vorsitzender,
Dietrich Dittmer, mußte uns beschwichtigend beibringen, daß nur 26
von uns im Haupthaus untergebracht werden konnten. 11 mußten im Nachbarort
in einer Dependance übernachten. Die Jüngsten unter uns erklärten
sich spontan bereit, dieses "Opfer" auf sich zu nehmen.
Morgens zum Frühstück wurden sie mit dem Bus geholt und abends wieder
dorthin gebracht. Diese Enttäuschung weggesteckt, sollte
der weitere Verlauf optimal werden! Mit der Ausstattung der Zimmer waren alle
zufrieden. Nach dem Abendessen, was gut und reichlich dargeboten worden
war, nahmen wir erstmal die nähere Umgebung in Augenschein. Die Anhöhen ließen uns schon gleichmal
in die Puste kommen! Rundherum guter Dinge schliefen wir wie die Murmeltiere
und freuten uns auf den nächsten Tag. Gestärkt durch ein reichliches Frühstück
hieß es einsteigen zur Fahrt zum Biggesee. Wir hatten zwar nicht gleich
die richtige Anlegestelle erwischt, die Reiseleitung von Reese hatte
versehentlich die Station Olpe vorgesehen. Nach kurzer Fahrt erreichten
wir die Hauptanlegestelle "Sondern", die an einer Bahnstation
lag, von hier verkehrten 1/2-stündlich die schneeweißen Schiffe der
Biggeseeflotte. Über eine spezielle Landeklappe, die sich weit auf
den Anleger schob, kamen wir unbeschwert an Bord. Bei strahlender Sonne erlebten wir auf
dem Oberdeck eine wunderschöne Rundfahrt über den weiten Stausee.
Umgeben von einem herrlichen Höhenpanorama, unter Großbrücken hindurch
kehrten wir nach zwei Stunden an den Ausgangspunkt zurück. 1965 wurde dieser Stausee in Betrieb genommen.
Ein aufgeschütteter Damm von 640 m Länge und 52 m Höhe staut das Wasser
des Sees, der von 6 Brücken überquert wird. Am Nachmittag starteten wir mit dem Omnibus
zu einer interessanten Sauerland-Rundfahrt Ein sehr versierter Fremdenführer
hat unseren Bus durch die schönsten Täler und schmucksten Dörfer der
Umgebung lenken lassen. "Oh Täler weit, oh Höhen" kam uns
wohl in den Sinn! Und so kamen wir auch auf den "Kahlen Asten",
842m hoch, mit Wetterstation und Aussichtsturm und Blick ins weite
Tal hinab. Auch haben wir uns hier bei Kaffee und Kuchen für die Weiterfahrt
gütlich getan. Zum Ausklang dieser abwechslungsreichen
Ausfahrt besuchten wir die um 1250 erbaute Pfarrkirche "St. Peter
u. Paul" zu Wormbach. Bemerkenswert vor allem die 12 Tierkreiszeichen
in den Gewölben, die noch aus der Entstehungszeit der Kirche stammten.
Der Kirchhof, der die Kirche umgibt, gilt als einer der berühmtesten
in ganz Westfalen. Beeindruckend waren auch die jahrhundertealten
Linden, die den Kirchhof in einem weiten Kreis umstehen. Ein wirklich erlebnisreicher Tag, der
auch noch mit Musik und Tanz einen amüsanten Abschluß fand. Mit der
Tanzlust war es aus verständlichen Gründen nicht mehr so weit her.
Rühmliche Ausnahme allerdings unser Otto Bardenhagen, der dafür sorgte,
daß auch andere Gäste des Hauses in Stimmung kamen. Am nächsten Morgen, am letzten Tag unserer
Reise, stand eine Planwagenausfahrt auf dem Programm. Mit zwei 40
PS!- Planwagen ging es auf Tour durch das Repetal. Noch einmal die
schöne Gegend genießen! Es dauerte nicht lange und eine Bombenstimmung hatte uns erfaßt!
Mit Gesang und guter Laune holperten wir über Stock und Stein durch
die urige Landschaft. Schnell war der Vorrat an "Kleinen Feiglingen,
Bier und Limo" vergriffen. Vielleicht auch gut so, denn wir hatten
die Heimfahrt noch vor uns. Kaum war unser Ausflug beendet, wartete
draußen vor der Tenne ein Eintopf-Essen mit reichlichen Wurst-, Speck-
und Fleischeinlagen auf uns. In Reih und Glied angestanden, kam ein
jeder zu seinem Recht, auch durch "Nachfassen" war der Wirt
nicht "Lenz" zu kriegen. Leider hieß es anschließend Abschied nehmen.
Zurück über die Autobahn, und nach kurzem Aufenthalt zum Kaffeetrinken
an der Raststätte Wildeshausen hatte unser Postmoor uns am Abend wieder. Gern und oft werden wir uns an diese schöne
Ausfahrt "in't Surland" noch erinnern.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nächster Artikel: "Freud und Leid (1)" | Vorheriger Artikel: "Club Edelweiß Postmoor e. V. (1)" | |
This document maintained by info@postmoor.de
Material Copyright © 1995 - 2013 Hans-Jürgen Feindt |