Club 'Edelweiß Postmoor e. V.' (2)

Hinaus in die Ferne!


(CLUB EDELWEIß auf Tour, Fahrt ins Blaue, Juli 1954)


Hier sind noch mal alle Zielorte unserer Ausflüge ab dem Gründerjahr bis heute notiert. Jeder dieser Ausflüge hat immer wieder sehr viel Spaß gemacht. Erstes Gebot: Gute Laune, die kann zwar der Vorstand nicht verordnen, nein, die mußten wir schon selbst mitbringen, und größtenteils hat es ja auch damit geklappt!

Datum
Reiseziel
19.07.1953 Timmendorfer Strand/Bad Segeberg/Plön/Malente/Eutin (Elefantenbus)
25.07.1954 Porta Westfalica/Bückeburg/Steinhuder Meer
07.08.1955 Ratzeburg/Mölln/Lübeck
01.07.1956 Braunschweig/Bad Harzburg/Goslar
30.06.1957 Bremerhaven/Bremen
10.08.1958 Wiesmoor/Bad Zwischenahn
05.07.1959 Sachsenwald/Geesthacht/Lüneburg/-Getränke im Bach gekühlt-
21.08.1960 Heidefahrt
25.06.1961 Teutoburger Wald/Hermannsdenkmal
29.07.1962 Dobrock/Wingst/Cuxhaven/Tanz in Himmelpforten
27.07.1963 Sonderburg (Dänemark)
08.08.1964 Lüneburger Heide/Bodenwerder/Tanz in Trelde
25.07.1965 Bad Segeberg über Wischhafen
24.07.1966 St. Andreasberg /Harz
03.09.1967 Lüneburger Heide/Walsrode
17.06.1968 Bahnfahrt; Hameln/Weserbergland
09.08.1969 Zonengrenze/Helmstedt/Wolfsburg
11.07.1970 Holsteinische Schweiz/Ostsee
26.06.1971 Weserfähre Dedesdorf/Jaderberg/Tiergarten/Wiesmoor
01.07.1972 Harz/Torfhaus-Blick zum Brocken DDR
14.07.1973 Bremerhaven/Bremen/Heidenau
22.06.1974 Brunsbüttel/Büsum/Kutterfahrt
28.06.1975 Neuer Elbtunnel/Kiel Molfssee/Laboe/Marineehrenmal/U-Boot
29.05.1976 Schüttsiel/Schiffahrt zu den Halligen
04.06.1977 Fahrt ins Blaue: Vahrendorf/Sottorf-Schießstand
10.06.1978 Bederkesa/Bremen/Rhododendron-Park
24.06.1979 Porta - Westfalica/Minden
29.06.1980 Weserfähre Dedesdorf/Norderney
22.08.1981 Heideausflug/Sandkuhle Postmoor/Grillabend-Wasserschlacht; *s. bes. Art.
20.06.1982 Hitzacker/Göhrde/Bad Bevensen/Undeloh
26.06.1983 Lübeck/Wagenitzfahrt/Ratzeburg
24.06.1984 Bauer Ewald in Sythen (Krs. Recklinghausen)/Dümmersee
15.06.1985 Hausbruch/Alster- und Kanalfahrt/Venedig des Nordens/Grillabend/Sandkuhle.
17.06.1986 Insel Fehmarn/Ostsee-Kreuzfahrt
17.06..1987 Herrenhäuser Gärten/Steinhuder Meer
29.05.1988 Museumsdorf Cloppenburg
17.06.1989 Holsteinische Schweiz: Malente
23/24.06.1990 Berlin/Potsdamm-Park u. Lustschloß Sanssouci
15.06.1991 Markt Wismar/Münster Bad Doberan, Insel Rügen/ Kreidefelsen / Binz
12./14.06.1992 Gau Algesheim/Moselfahrt/Eifel/Rüdesheim/Bonn
20.06.1993 Celle/Gifhorn-Mühlenmuseum
17./19.06.1994 Atterdorn/Biggesee/Planwagenfahrt/Sauerlandrundfahrt
17.06.1995 Wakenitz –Schifffahrt Ratzeburg - Lübeck
14./16.06.96 Rhön –Speichert , Gasthaus Zum Biber
14.07.1997 Papenburg –Meyer Werft-
19./21.06.1998 Dresden –Hotel Quintessenz
12.06.1999 Insel Sylt
16./18.06.2000 Mecklenburgische Seenplatte; Schwerin/Schloß, Müritzsee/Schifffahrt,Rheinsberg
16.06.2001 Bremerhaven, Deutsches Schiffsmuseum,
Nordenham, Stallburschen-Diplom
13./16.06.2002 Erzgebirge
14. 06. 2003 Cuxhaven -Neuwerk
19. 06. 2004 wegen Mangel an Beteiligung -ausgefallen. Dafür am ...
07.08.2004 ... Grillabend auf dem Sportplatz in Postmoor
18.06.2005 Fahrt ins Blaue mit der Bundesbahn (Doberan in Mecklenburg)

17.06.2006

16.06.2007

Fahrt ins Blaue - Wiesmoor-

Fahrt ins Blaue - Hamburg - Elbefahrt

Aktivitäten des Clubs

Ob es nun die wunderschönen Ausfahrten oder aber die Herbstvergnügen waren, jedenfalls waren sie immer begleitet von ausgelassener Stimmung und guter Laune! Wenn ich da so dran denke, an unsere erste Ausfahrt mit dem riesengroßen Doppelbus, Möbelwagen, wie J. Hungerberg ihn in der Chronik nannte, und den heutigen Service, da kann man nur sagen: „Oh, wie haben wir uns gemausert!“

Stellvertretend für andere gelungene Ausfahrten oder Vergnügungen möchte ich über drei mir im Gedächtnis gebliebene Ereignisse berichten:

Wettstreit mit den Schützen

Es war schon am Anfang unserer Existenz. Edgar Bellmann hatte mit Herta Hauschildt einen Termin für einen öffentlichen Sommerball im alten Tivoli ausgeguckt, den 11. Juli 1954. Dieser Ball sollte einmal etwas ganz Besonderes werden und wenn möglich, auch ein paar Mark Geld in die Kasse bringen. Gesagt, getan! Recht viel Gäste sollten willkommen sein und mußten auch kommen, damit die Kosten gedeckt werden konnten.

Als erstes wurde eine wirklich große Tombola organisiert. Die Vorstandsmitglieder wurden verpflichtet und auch die Mitglieder motiviert, von den Geschäftsleuten aus Horneburg und Umgebung ein Präsent zu erbitten. Auch jedes Mitglied war aufgerufen, selbst eine kleine Spende locker zu machen. In den Clubakten werden heute noch die gesammelten und gespendeten Präsente nachgewiesen. Auch ein bombastisches Werbeplakat mit der Ankündigung "Schlagersänger - Tombola - Humorist" hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

Es wurde zu einem unglaublichen Erfolg, viele wollten den „Postmooranern“ als verehrte Kunden gern zu Diensten sein. Es gab natürlich aber auch unrühmliche Ausnahmen, und zwar deshalb, und nun kommt es, es war bei der Terminabsprache nicht berücksichtigt worden, daß unsere Veranstaltung genau mit dem Horneburger Schützenfest zusammenfallen sollte!

Ob nun Absicht oder Zufall, kann nicht mehr festgestellt werden, aber ein Zurück wollten wir und auch Herta Hauschildt nicht mehr hinnehmen.

Edgar war zu der Zeit gerade in zahnärztlicher Behandlung, als ihn der Zahnarzt Roffmann, damaliger Vorsitzender des Schützenvereins, eindringlich bat, von unserer Veranstaltung abzusehen. Wir, unser Club, sollten dafür als Ausgleich nach freier Wahl und kostenlos Gewehre zu Schießübungen bereitgestellt bekommen. Ich wurde von meinem ehemaligen Chef, Gustav Wiehe, mit den Worten angesprochen:" Herbert, ich habe auf der Schützenvereinsversammlung, die sich mit der Vorbereitung des Schützenfestes beschäftigt hat, wiederholt deinen Namen gehört, und daß du mitverantwortlich bist für die Doppelveranstaltung und das auch noch mit einer so schrägen Musik!" Nachdem ich erklärt hatte, ich könne es nicht alleine entscheiden, verabschiedete er sich mit den Worten: "Pfui, Herbert!"

Was sollten wir tun? Die Musik war bestellt, es spielte zum Tanz, Helmut von Borstel mit seinen Mannen, eine wunderbare Besetzung. Durch diese verlockenden Weisen, unterstützt von einem charmanten Sänger, konnten wir uns vieler Gäste sicher sein. Und weil es auch nach draußen werbend klingen sollte, wurde eine große Lautsprecheranlage installiert. Sogar an die Aufstellung einer Würstchenbude war gedacht worden. Der angekündigte Humorist hatte allerdings sein Erscheinen verschlafen, was aber weiter bei der lebhaften Betriebsamkeit nicht auffiel und mithin auch bei den Veranstaltern keinen Alpdruck verursachte.

Nur eins hatten wir nicht im Griff, es regnete, und zur Einlaßzeit goß es in Strömen. Den Vorstandsmitgliedern war's ganz mulmig ums Herz, obwohl alles aufs Schönste vorbereitet war. Die herrlich dekorierten Tische mit den Tombolapräsenten standen auf einmal da wie bestellt und nicht abgeholt. An einzelnen Stellen im Saal regnete es rein. Wannen und Schüssel leisteten notwendige Dienste. Die Zeit verging, die Stunden enteilten, der Abend war da und das Wunder geschah, für eine kurze Zeit hörte es auf zu regnen!

Schlagartig, wie eine Fata Morgana, kamen die Gäste von überall her und füllten den Saal! Unsere große Mundpropaganda hatte sich ausgezahlt! Trotz Unwetter waren unsere Besucher in Scharen gekommen. Unsere Rechnung ging auf; die Gäste waren in Bombenstimmung, und in ganz kurzer Zeit war alles ein Jubel, Trubel und Gedränge. Die Vorständler hatten alle Hände voll zu tun! Im Nu, noch bevor es ein jeder richtig begriffen hatte, waren die 25 Pf teuren Lose für die Tombola, obwohl gut durchsetzt mit notwendigen Nieten, vergriffen. Und gleichzeitig begann der Sturm auf die ausgestellten Preise, es gab kein Halten, die Präsente mußten sofort ausgehändigt werden; eine schöne Bescherung, aber alle waren riesig zu frieden, Gäste, wie Gastgeber, die das volle Portemonnaie fühlen konnten!

Bei so einem Erfolg durfte die "Staatskontrolle" wegen der Vergnügungssteuer nicht fehlen. Ein Blick auf den Saal, veranlaßte den Kontrolleur, die Steuerbanderole gleich meterweise zu entwerten. Mit den Worten: "Nu ist aber genug", konnte Edgar Bellmann ihn endlich zum Stoppen kriegen! Ein wohlgelungener Sommernachtsball, sogar die Jungschützen und auch Kaufleute in Schützenuniform amüsierten sich bei uns prächtig. Die draußen aufgestellte Würstchenbude mußte trotz reichlicher Vorräte schon vor Mitternacht wegen Mangel an Nachschub ihre Pforten schließen!

Leicht beschwingt, aber schwer beladen und zufrieden ging es gegen Morgen in die heimischen Gefilde von Postmoor zurück. Ein schöner, gelungener und unvergessener Sommernachtsball hatte sein Ende gefunden. Ein Abend, der einmalig war!

Die nächste Ausfahrt nach Porta Westfalica und Steinhuder Meer konnte fast gratis durchgeführt werden. Der angepeilte Zuschußbetrag in Höhe von DM 4.-- pro Nase brauchte nicht erhoben zu werden.

Die Fahrt ins Blaue

Lange vorbereitet war auch diesmal wieder die Ausfahrt vom Club. An alles wurde gedacht, alle Vorbereitungen organisiert und getroffen. Nur das eine, das Wetter, das hatte man eben nicht beeinflussen können, niemand kann es Wochen vorher vorhersagen, was auch man gut so ist! Statt Sonnenschein, ein ausgesprochener Regentag.

"Das kann ja noch schön was werden", stöhnte Willy seiner Grete vor. Denn diese beiden mußten an diesem Tag die gesamte Last "einer Fahrt ins Blaue!" auf sich nehmen, um die Erwartungen der hoffnungsfrohen Gesellschaft nicht zu enttäuschen und das bei dem Wetter! Eine wahrlich nicht einfache Aufgabe an diesem verdrehten Regennachmittag.

Alfred Höfert von der KVG war unser Kutscher oder besser gesagt, unser Busfahrer, eingeschworen, kein Kommentar, kein Wort, wohin es wohl geht, nein, es wurde geschwiegen wie ein Grab. Der Bus setzte sich am frühen Nachmittag in Richtung Bliedersdorf, Ruschwedel in Bewegung. Eine Fahrroute, die wir noch niemals eingeschlagen hatten. Und auf der Fahrt nach Ruschwedel das erste "Überraschungsei", jeder sollte schätzen, wohin die Reise geht? Es waren sogar zwei Preise für die besten Schätzer ausgesetzt worden.

Die Fahrt setzte sich über Apensen, Beckdorf fort, die Schätzungen gingen weit auseinander und wurden durch die Fahrroute immer verzwickter. Über Rahmstorf, Hollenstedt kamen wir nach Appelbeck, sollten wir schon evtl. am Zielort sein, Appelbeck am See? Nein, die Fahrt ging weiter und führte zu einem ganz kleinen Nest mit ganz wenigen Häusern, weder Wirtshaus noch sonstwie ein Lokal waren auszumachen. Durch eine große Wendeschleife ging's plötzlich wieder zurück, April, April, was nu, wohin des Weges, großes Fragezeichen? Wo wollen die bloß mit uns hin? Nun fuhren wir in Richtung Moisburg, und plötzlich gelangten wir in Ovelgönne auf die B73, was für ein Umweg, aber bei dem Regen, vielleicht ein guter Zeitvertreib?

Aber wie wohl geplant, trafen wir in Undeloh, in der Lüneburger Heide, ein. Zwei Gewinner, die mit ihre Schätzung nahe dran waren, freuten sich über ein Paket Kaffee und eine halbe Mettwurst, die ihnen von Grete in liebevoller Verpackung humorvoll überreicht wurden. Zunächst wollten wir die Natur mit der wunderschönen Heideblüte genießen, anschließend sollte uns der Kaffee dann besonders gut munden. Gesagt, getan!

Alles schwärmte in alle Richtungen mit Schirm und Regenzeug oder auch ohne diese Utensilien aus. Der Regen ließ aber nicht mit sich spaßen, es wurde statt besser immer schlimmer. Zuletzt waren die Wanderwege zu reinen Bächen geworden, und alle bis auf ein paar Unentwegte, die unbedingt den Wilseder Berg "erklimmen" wollten, machten kehrt und versuchten so schnell wie möglich zurück zum Ausgangspunkt, zum Lokal und Bus, zu kommen.

Die gemeinsame Kaffeetafel ließ die Stimmung wieder steigen, aber das Wetter, das Wetter, es hatte sich zu einem wolkenbruchartigen Erguß gesteigert. Nur wieder weg hier, hieß die Parole.

Edgar Bellmann flüsterte zu Willy Winkelmann: "Wi wött doch noch irgendwo ankiern, lot uns doch nu all dorhin fuern un uns dor beten länger amüsiern." Willy und Grete, wohlwissend, was noch auf'm Trapez stand, konnten solchen guten Vorschlägen leider nicht Folgeleisten und mußten immer uns wieder vertrösten und hinhalten.

Aber dann kam doch die Zeit zum Aufbruch, die Heimreise mit einer weiteren Überraschung, einer abendlichen Einkehre mit fröhlichem Ausklang, sollte folgen. Alle waren guter Dinge, als der Bus wieder auf Heimatkurs steuerte. Alle Lokale links und rechts des Weges rauschten an uns vorüber. Wo wir denn wohl einkehren würden, war die große Frage. Und dabei kamen wir den heimatlichen Gefilden immer näher. Es kamen schon Töne auf, von Tivoli, altes Rasthaus usw.

Die Führungscrew mit dem Alfred vorne im Cockpit ließ nichts über ihre Lippen kommen.

Richtig, wir biegen von der B73 nach Postmoor ein, also doch Altes Rasthaus! Aber nein, statt rechts abzubiegen, fährt er links ab! Jetzt ist er wohl ganz und gar von allen guten Geistern verlassen und das bei dem Wetter, wo will er bloß hin, er fährt ja direkt in die Sandkuhle, nein, sowas aber auch!. Was aber sehen wir da, obwohl die Scheibenwischer es kaum schaffen konnten, ein Militärzelt. Wir hoppelten im Geländegang bis vors Zelt.

Und wer stand davor, mit weißer Kochmütze, die aber schon vom Regen schlapp und weich geworden war, Wilfried Winkelmann, der fleißig Würstchen heiß machte. Aus dem Zelt klangen heiße Rhythmen und verscheuchten die dunklen Grillen aus den Köpfen der Überraschten, und im Nu waren alle in Bombenstimmung! Im wahrsten Sinne des Wortes eine Überraschung, die nicht besser hätte gelingen können. Das Zelt von innen mit Girlanden dekoriert und mit einer Tanzfläche versehen, Gefriertruhe für kühle Getränke, eben an alles war vorher gedacht worden!

Nein, sowas aber auch! Unbemerkt hatte Willy mit seinen Heinzelmännchen in den letzten Tagen dieses Werk vollbracht. Ganz wenige, die dann doch noch die Aufstellung mitkriegten, wurden mit der Ausrede bedient, daß der Angelverein, dem ja tatsächlich auch das Zelt gehörte, es für eine Fete nutzen wollte. Die Überraschung war aber wirklich gelungen!

Wir stürzten uns ins Unvermeidliche. Die Würstchen schmeckten besser als das schönste Hochzeitsessen, Alkohol floß in Strömen, und das Tanzen wurde zu einem wahren Vergnügen. Einige, insbesondere unsere Frauen, machten sich kurzzeitig auf den Weg nach Haus und besorgten sich deftiges Schuhzeug und was Widerstandsfähiges zum Anziehen. Aber alle kamen wir auf unsere Kosten.

Vom Regen merkten wir nur noch wenig, nur daß sich kleine Wasserrinnsale durch irgendwelche Öffnungen Einlaß verschafften. Die Girlanden waren schon ganz blaß geworden, ihre bunten Farben wurden regelrecht ausgewaschen. Mein helle Jacke z. B. war mit farbenprächtigen Farbtupfern so bunt dekoriert, daß nicht einmal die Reinigung sie wieder rauskriegen konnte. Später hat die Natur allerdings die Einfärbung selbst verbleichen lassen. Der Weg vom Eingang zur Tanzfläche wurde immer tiefer und matschiger, aber wen stört so etwas bei solcher Bombenstimmung. Es ging bis in den frühen Morgen hinein, ein für alle unvergeßliches Überraschungserlebnis, was wir nicht so leicht vergessen werden. Es bleibt in guter Erinnerung, eine herrliche Ausfahrt mit mehr und weniger (Sauwetter) erfreulichen Überraschungen!

Zuletzt waren nur noch Grete und Willy, wie es dann immer so ist, vor Ort. Man konnte ja die Wertgegenstände wie Stereoanlage von Alfred und die Gefriertruhe mit Getränken usw. nicht unbeaufsichtigt lassen. Sie entschieden dann aber doch, sich erst schlafen zu legen, wovon selbstverständlich nichts wurde. Schon nach kurzer Zeit waren sie wieder am Tatort. Nach und nach kamen dann auch Helfer, Tische und Bänke mußten wieder zum Tivoli, das Zelt war von Michael Lotz. Und wie es immer so ist, der Tag danach, wie kann es anders sein, ein Sonnentag!

Reisebericht:
Unsere Ausfahrt ins Sauerland

Die Mitgliederversammlung am 02.04.1994 hatte sich mit sehr großer Mehrheit für eine Dreitageausfahrt entschieden. Drei Anlaufziele wurden vom Vorstand zur Auswahl angeboten: Sauerland, Mitteldeutschland und Erzgebirge. In zweiter Abstimmung entschied sich die Mehrheit für eine Fahrt ins Sauerland.

Wir sollten nicht enttäuscht werden!

Attendorn hieß unser Ziel. Frühmorgens am 17.06.94, alle waren pünktlich zur Stelle, die Verlosung der Sitzplätze ging reibungslos über die Bühne, und um 6.00 Uhr verließen wir unser Postmoor in Erwartung eines erlebnisreichen Wochenendvergnügens! Und das sollte es auch werden! Dietrich hatte mit seinem Vorstand alles bestens organisiert!

Unser Fahrer, Herr Glüsen, Sohn vom Uhrmacher G., steuerte uns sicher dem Ziel über Land- und Bundesstraßen entgegen. Autobahnen wurden bewußt gemieden; wir wollten möglichst viel von der Gegend sehen. Selbst die Fahrt wurde schon zu einem Erlebnis! Gestärkt durch ein zweites Frühstück in Porta Westfalica ging die Fahrt vorbei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, was sich hoch über Wälder zu erblicken gab, dem Ziel entgegen.

Vor Paderborn waren wir ein wenig von der richten Fahrroute abgekommen. Durch ein elegantes Wendemanöver (rückwärts) schafften wir aber flott die Weiterfahrt in Richtung Hennetalsperre, wo wir essen wollten. Hier sollte uns allerdings ein kleines Hinweisschild "Talsperrenweg" verführen. Aber nach kurzer Strecke ging's wieder rückwärts und dann in die richtige Richtung. Mit voller Bravour brausten wir nun aber an der ganzen Talsperre vorbei, bis wir, eingedenkt, übers Ziel hinausgeschossen zu sein, die Wende einleiteten. Übrigens ein sehr schöner Nebenausflug in herrlicher Gegend. Aber, alle mit aufgepaßt, erreichten wir alsbald unser Lokal. Gegen 14.00 Uhr ging die Fahrt nach einer "kräftigen Mahlzeit" in Richtung Zielort.

In Attendorn angekommen, begann sofort unser Programm mit der Besichtigung der Atta-Tropfsteinhöhle. Die, die nicht mitgehen mochten, haben sich derweil die alte Hansestadt angesehen.

Beim Abbruch von Kalksteinen im Jahre 1907 wurde diese Höhle zufällig entdeckt, sie ist wohl die größte und schönste Tropfsteinhöhle Deutschlands und wird auch als "Zauberberg des Sauerlandes" bezeichnet.

"Alhambragrotte, Wolken- oder Ruhmeshalle, Kristallpalast, Arkadengang" usw. - mit ihren stehenden Stalagmiten und hängenden Stallaktiten sowie die unter Wasser entstandenen schönen Kristalle - sind nur einige typische Namen der Höhlenstationen, die uns vorgestellt worden sind. Mit einem auffrischenden Kaffee verabschiedeten wir uns von der Stadt Attendorn.

Im Ortsteil Repetal trafen wir gegen 17.00 Uhr vor unserem Hotel "Haus Schnepper" ein. Hier sollten wir aber erstmal eine kleine Überraschung erleben! Unser Vorsitzender, Dietrich Dittmer, mußte uns beschwichtigend beibringen, daß nur 26 von uns im Haupthaus untergebracht werden konnten. 11 mußten im Nachbarort in einer Dependance übernachten. Die Jüngsten unter uns erklärten sich spontan bereit, dieses "Opfer" auf sich zu nehmen. Morgens zum Frühstück wurden sie mit dem Bus geholt und abends wieder dorthin gebracht.

Diese Enttäuschung weggesteckt, sollte der weitere Verlauf optimal werden!

Mit der Ausstattung der Zimmer waren alle zufrieden. Nach dem Abendessen, was gut und reichlich dargeboten worden war, nahmen wir erstmal die nähere Umgebung in Augenschein.

Die Anhöhen ließen uns schon gleichmal in die Puste kommen! Rundherum guter Dinge schliefen wir wie die Murmeltiere und freuten uns auf den nächsten Tag.

Gestärkt durch ein reichliches Frühstück hieß es einsteigen zur Fahrt zum Biggesee. Wir hatten zwar nicht gleich die richtige Anlegestelle erwischt, die Reiseleitung von Reese hatte versehentlich die Station Olpe vorgesehen. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Hauptanlegestelle "Sondern", die an einer Bahnstation lag, von hier verkehrten 1/2-stündlich die schneeweißen Schiffe der Biggeseeflotte. Über eine spezielle Landeklappe, die sich weit auf den Anleger schob, kamen wir unbeschwert an Bord.

Bei strahlender Sonne erlebten wir auf dem Oberdeck eine wunderschöne Rundfahrt über den weiten Stausee. Umgeben von einem herrlichen Höhenpanorama, unter Großbrücken hindurch kehrten wir nach zwei Stunden an den Ausgangspunkt zurück.

1965 wurde dieser Stausee in Betrieb genommen. Ein aufgeschütteter Damm von 640 m Länge und 52 m Höhe staut das Wasser des Sees, der von 6 Brücken überquert wird.

Am Nachmittag starteten wir mit dem Omnibus zu einer interessanten Sauerland-Rundfahrt Ein sehr versierter Fremdenführer hat unseren Bus durch die schönsten Täler und schmucksten Dörfer der Umgebung lenken lassen. "Oh Täler weit, oh Höhen" kam uns wohl in den Sinn! Und so kamen wir auch auf den "Kahlen Asten", 842m hoch, mit Wetterstation und Aussichtsturm und Blick ins weite Tal hinab. Auch haben wir uns hier bei Kaffee und Kuchen für die Weiterfahrt gütlich getan.

Zum Ausklang dieser abwechslungsreichen Ausfahrt besuchten wir die um 1250 erbaute Pfarrkirche "St. Peter u. Paul" zu Wormbach. Bemerkenswert vor allem die 12 Tierkreiszeichen in den Gewölben, die noch aus der Entstehungszeit der Kirche stammten. Der Kirchhof, der die Kirche umgibt, gilt als einer der berühmtesten in ganz Westfalen. Beeindruckend waren auch die jahrhundertealten Linden, die den Kirchhof in einem weiten Kreis umstehen.

Ein wirklich erlebnisreicher Tag, der auch noch mit Musik und Tanz einen amüsanten Abschluß fand. Mit der Tanzlust war es aus verständlichen Gründen nicht mehr so weit her. Rühmliche Ausnahme allerdings unser Otto Bardenhagen, der dafür sorgte, daß auch andere Gäste des Hauses in Stimmung kamen.  

Am nächsten Morgen, am letzten Tag unserer Reise, stand eine Planwagenausfahrt auf dem Programm. Mit zwei 40 PS!- Planwagen ging es auf Tour durch das Repetal. Noch einmal die schöne Gegend genießen!

 Es dauerte nicht lange und eine Bombenstimmung hatte uns erfaßt! Mit Gesang und guter Laune holperten wir über Stock und Stein durch die urige Landschaft. Schnell war der Vorrat an "Kleinen Feiglingen, Bier und Limo" vergriffen. Vielleicht auch gut so, denn wir hatten die Heimfahrt noch vor uns.

Kaum war unser Ausflug beendet, wartete draußen vor der Tenne ein Eintopf-Essen mit reichlichen Wurst-, Speck- und Fleischeinlagen auf uns. In Reih und Glied angestanden, kam ein jeder zu seinem Recht, auch durch "Nachfassen" war der Wirt nicht "Lenz" zu kriegen.

Leider hieß es anschließend Abschied nehmen. Zurück über die Autobahn, und nach kurzem Aufenthalt zum Kaffeetrinken an der Raststätte Wildeshausen hatte unser Postmoor uns am Abend wieder.

Gern und oft werden wir uns an diese schöne Ausfahrt "in't Surland" noch erinnern.

Club Edelweis ohne Hauschild's Tivoli

!Seit Gründung unseres Familien-Club's war Tivoli unser Traditionslokal. Nunmehr musste das 1930 errichtete Lokal wegen Insolvenz am 25.02.2007 schließen.


(40jähriges Jubiläum vom Club Edelweiß e. V. 1992)

Club Edelweiß (Teil 1)
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