Inflation

Im Januar 1923 besetzten (wg. rückständiger deutscher Reparationslieferungen) französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet. Die seit 1919 trabende Inflation begann zu galoppieren. Im Januar 1923 kostete der Dollar bereits 350.000 RM und stieg schließlich auf 4.2 Billionen RM. Die Kapelle Theo Leue bekam für ihre Musik beim Horneburger Schützenfest am 05.07.1923 2 Mio. RM in bar ausgezahlt. Der Eintritt für jeden Festtag betrug pro Herr 10.000 RM. Ein Kilogramm Roggenbrot kostete im November 1923= 201.000.000.000 RM.

Meine Schwägerin, Martha Feindt, war zu der Zeit bei Marquardt in Bliedersdorf in Stellung, sie bekam als Monatslohn 35 Pfund Roggen. Die Rentenmark wurde am 15.11.1923 eingeführt. Die Postmoorer Anbauern haben diese Zeit relativ gut überstanden. Es kam auch davon, daß ihr Hab und Gut aus Grundstücken und Immobilien bestand. Beim Handel und Wandel war natürlich Vorsicht geboten, so daß sie ihre Geschäfte überwiegend auf natureller Basis abwickelten. Auch haben sie es verstanden, bestehende Schulden loszuwerden.

Notgeld der Fleckenssparkasse Horneburg im Jahre 1921

Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg
Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg
Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg
Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg
Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg
Notgeld Fleckenssparkasse Horneburg

 

Schwarzer Freitag am 25.10.1929

Der 25.10.1929 wurde zum „Schwarzen Freitag“; Börsenkrach an der Wallstreet (USA). Die Weltwirtschaft geriet in eine nie dagewesene Krise, die s. g. „Weltwirtschaftskrise“. Es zeigte sich, daß die Welt in den 20er-Jahren über ihre Verhältnisse gelebt hatte, die s.g. "Goldenen Zwanziger (1927-1928)" waren endgültig vorbei. Die Auswirkungen waren weit schlimmer, als Schwarzseher befürchtet hatten. Viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Auch in unserem Postmoor trat große Not ein.

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