Nicht nur ein
gern gesehener Gast war und ist der Storch, nein, schon zu Urzeiten
war er hier heimisch, also weit vor der Zeit, bevor unsere Vorfahren
sich hier ansiedelten. Der Weißstorch, Meister Adebar, plattdeutsch
auch „Ebää“ oder auch liebevoll Klapperstorch" genannt, ist für
unser Postmoor ein Symbol seiner noch intakten Umgebung. Den Namen
Klapperstorch hat ihm sein lautes Schnabelklappern eingebracht, das
besonders bei der Ankunft des Partners am Horst zu hören ist. Wer
kennt es nicht, das Märchen vom kinderbringenden Klapperstorch! Er
gilt schlechthin als Glücksbringer und Symbol der Fruchtbarkeit. Der
Weißstorch gehört zu den wohl bekanntesten Vogelarten überhaupt. Mit
einer Größe von rund 100 cm und einem Gewicht von ca. 3,5 kg zählt
er zu den größten einheimischen Brutvogelarten. Auffällig ist auch
sein schwarzweißes Gefieder, der etwa 16 cm lange rote Schnabel und
die roten Beine. Ende März/Anfang April kommen die Störche nach der
Überwinterung in Afrika in unsere Gegend. Zuerst kommt der männliche
Partner als Quartiermacher und räumt das alte Nest sauber, und nach
ca. einer Woche kommt das Weibchen hinterher. Ein Gelege hat drei
bis fünf weiße Eier, das abwechselnd von beiden etwas über einen Monat
bebrütet wird. Die Jungen bleiben bis zu 60 Tagen im Nest und werden
von beiden Altvögeln gefüttert. Bei uns umfaßt das Storchenrevier
das Auetal und den Bullenbruch. Die Jungstörche bleiben bis zum Abflug
ins Winterquartier, meist im August, in ihrem elterlichen Horst und
fliegen dann mit anderen Storchenfamilien gemeinsam über Frankreich,
Spanien nach Afrika, insbesondere Südafrika. Bis zu 300 km legen sie
täglich bei ihrem Flug in den Süden zurück.
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