Postmoorer Gewerbebetriebe
- zweites Standbein der Anbauern -

Kräuter, Pudding und Pelztiere

Nach dem Krieg begann der Heimatvertriebene Schulrektor Finn auf dem angepachteten Grundstück von Johann Ecks eine Kräutersammelstelle einzurichten und zu betreiben. Finn war bis Kriegsende noch als Lehrer in der Horneburger Schule tätig gewesen. Fast alle wildwachsenden Kräuter wurden gesammelt, z. B. Brenn- und Taubnessel, Fieberklee, Gemeine Schafgarbe, Kamille und dgl. mehr, zum Teil in sehr großen Mengen.

So manch einer hat sich damit ein Zubrot verdienen können, zumal es damals noch recht schwierig war, überhaupt Arbeit zu bekommen. Erich Schoknecht erinnert sich, daß er für 1 kg Brunnenkresse 8 Pfennig bekommen hat. 1948/1949 stieg Otto Fischer mit in den Betrieb ein. Sie erweiterten das Geschäft auf die Produktion von Puddingpulver, Negerküssen u. dgl. Ihre Artikel trugen das Markenzeichen „Fi Fi“, was für Finn und Fischer stand. 1949 hat der Betrieb gebrannt, siehe entsprechenden Bericht unter „Feuersbrunst“. 1951 wurde der Betrieb von Albert Zameitat übernommen, gleichzeitig hat er das Grundstück von Johann Ecks käuflich erworben.

Zameitat hat sich wieder auf die Kräutersammlung spezialisiert und das Geschäft noch vergrößert. Auch schaffte er sich zusammen mit seinem Sohn Arno ein zweites Standbein an, sie gründeten 1963 eine Pelztierfarm und züchteten so edle Tiere, wie Nerze.

Nach dem Tode des Vaters 1974 wird das Anwesen verkauft. Käufer Claus Dunkhase hat den ganzen Gebäudekomplex zusammen mit seinen Schwiegereltern zu einem Zweifamilienwohnhaus aus- und umgebaut. Nachdem Schönemeiers ab 1985 es noch einige Jahre bewohnt hatten, ist es heute im Besitz von Hinrich Schulz und dient der Samtgemeinde Horneburg als Asylantenunterkunft
. Siehe auch unter Abschnitt "Asylantenheim Hangkamp 30" in der Rubrik "Feuersbrunst und andere Katastrophen".


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