Von Petroleum zur Kohlen- und Heizölhandlung
Bis zur Einführung der Elektrifizierung
hatte Johann Feindt mit Petroleum gehandelt. Diesen Handel hatte er
nach 1914 von Witwe Christine Quast übernommen. Ihr Mann, Johann Quast,
der schon 1914 im 1. Weltkrieg gefallen war, hatte 1911 auf dem Grundstück,
heute Postmoor 20, einen Schuppen für seinen Petroleumhandel errichtet.
*Dieser schwarze Schuppen stand noch bis in den Sommer 2002 bei Feindts
auf dem Hof. Wilhelm Grewe kann sich noch erinnern, daß er im 1. Weltkrieg,
als alles rationiert war, für sein Elternhaus in der Marsch bei Quast
in Postmoor mit einer 5 Ltr.-Kanne Petroleum gekauft hatte.
*Der "schwarze Schuppen" wurde im Sommer 2002
abgebrochen und durch einen Massivbau ersetzt. Im Hintergrund
Anlagen des heutigen Heizölhandels.
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Nachdem
Johann Feindt aus dem 1 Weltkrieg heimgekommen war, übernahm er am
28.03.1919 die von Christoph Köpcke in Postmoor (heute Hangkamp 15a)
betriebene Kohlenhandlung.
Seinerzeit erstreckte sich der Handel nur auf feste Brennstoffe.
Die ersten Kohlenladungen wurden mit einem Ochsengespann vom Bahnhof
Horneburg abgefahren. Lt. Angebot vom 06.12.1912 liess
Johann Feindt durch die Firma Claus Merkens
1913 eine Scheune, die später hauptsächlich als Kohlenscheune
genutzt wurde, errichten. 1928 lösten Pferde das Ochsengespann ab.
Der Kundenkreis wurde kontinuierlich größer und das Lieferprogramm
wurde ständig erweitert. Joh. Feindt war Mitglied der Vorstandes
des Kohlenhändlerverbandes mit Sitz in Stade. Am 12.06.1952
übernahm Johann (Hannes) Feindt *16.03.1904 durch Übergabevertrag
das Kohlengeschäft. 1966 erweiterte er sein Lager auf eine Kapazität
von mehr als 200 to. Der pferderbespannte Fuhrbetrieb wurde durch
motorisierte Verkehrsmittel ersetzt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde
mit Erfolg der Handel mit Heizöl in das Lieferprogram aufgenommen.
Heute ist der Ölhandel das dominierende Geschäft. Mit der Erweiterung
des Geschäftes ging natürlich auch der Fortschritt einher. Durch Umstellung
der Heizungsmöglichkeiten auf Öl und Gas wurde die Kohle
nach und nach verdrängt, sodass sie kaum noch eine Rolle spielt.
Am 01.03.1969 übernimmt der jüngste
Sohn Heinrich durch Übergabevertrag den elterlichen Hof, die
Kohlenhandlung und das Heizölgeschäft. Seit 1984 hat Heinrich
Feindt seine Kohlenscheune mit Lagerhalle wegen fehlenden Nutzungsbedarf
an die Reitgemeinschaft „Peerstall Postmoor“ verpachtet.
(Früher
waren es Ochsen, dann mußten es Pferde sein und heute
sind es motorisierte
Lastkraftwagen. Johann Feindt mit seinem Ochsengespann 1926)
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