Postmoorer Gewerbebetriebe
- zweites Standbein der Anbauern

Sägewerk und Holzhandel

Seit 1852 besteht das Sägewerk mit Holzhandlung Brüggmann KG.

Hinrich Brüggmann, *1828, legte den Grundstein für dieses heute so bedeutende Unternehmen. Mit dem Holzhändler und Anbauern Carl Friedrich Schweitzer, Postmoor Nr. 4, spätere Hofstelle von H. Mehrkens, arbeitete Brüggmann zusammen. Schweitzer ist früh verstorben; seine Witwe konnte die Hofstelle nicht halten. Die Hofstelle kaufte der Böttcher Johann Dietrich Thobaben aus Bliedersdorf. Den Holzhandel übernahm am 23.10.1860 Hinrich Brüggmann und erweiterte dadurch sein bestehendes Geschäft.

Zur 125jährigen Jubiläumsfeier des Betriebes Brüggmann erschien im Stader Tageblatt vom 02.06.1977 nachstehender Zeitungsartikel, der die Entwicklung des Sägewerkes und der Holzhandlung bis dorthin eindrucksvoll nachzeichnet (s. nächste Seite).

125 Jahre Sägewrk Brüggmann

(Zum 125jährigen Jubiläum ein Bericht aus dem STADER TAGEBLATT)

Hans Brüggmann hat nach dem Tode seines Vaters den Betrieb 1987 voll übernommen.

Unter Vorgabe der Gestaltungsmöglichkeiten in den vorgegebenen Bebauungsplänen baute er den Betrieb nach betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen rationell und modern weiter aus. Ein noch größerer und leistungsstärkerer Gatter, computergesteuert, kam zum Einsatz. Nachdem Werner Becker als Sägemeister in Rente gegangen ist, wird die Bedienung des Gatters von Heino Bardenhagen, Postmoor, wahrgenommen.

Die umfangreiche Erweiterung seines Betriebsgeländes im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 9 gibt Brüggmann die Möglichkeit, eine rationelle Holzvorbehandlungsanlage zu schaffen. Diese neue Rundholzbehandlungsanlage wurde auf dem erweiterten Grundstück installiert. Mit dieser computergesteuerten Anlage wird die Holzausnutzung optimal berechnet und mit der auf Schienen montierten mobilen Säge auf Länge abgeschnitten und zur weiteren Verarbeitung ins Sägewerk befördert.

Die Zeiten werden ernster, der Konkurrenzkampf wird von Tag zu Tag stärker. Die Billiglohnländer aus dem Osten bringen ihr Holz ruinös- billig auf dem Markt, ein freier Wettbewerb ist kaum noch möglich. Anfang Juli 2003 entschließt sich die Firma den Betrieb still zu legen. Am 01.April 2004 wird die Firma endgültig stillgelegt. Der Holzlagerbestand wurde zwischenzeitlich weitgehenst aufgearbeitet und dem Handel zugeführt. Im Sommer 2004 wurde der Restbestand an Holz veräußert und mit dem Rückbau der Anlagen des Sägewerkes begonnen. Holzverarbeitende Anlagen und Maschinen werden von Fachfirmen aufgekauft.

Die Gemeinde Bliedersdorf hat in seiner Sitzung am 13. 12 .2004 beschlossen, 2005 15.000,- € für die Überplanung des bisherigen Gewerbegebietes Brüggmann (Bebauungsplan 6) bereitzustellen.

29.05.2005: Heute wurde mit dem Abbau der Förderanlage (Gebläse) zum Sägemehlturm begonnen. Aus einer Hebebühne montierten Arbeiter, ausgerüstet mit Schneidbrenner, Flex u.a.Gerätschaften das lange Rohrsystem.und weitere Gebläseteile. Ein großer Kran der Firma KNORR brachte die sperrigen Bauteile sicher auf die Lagerfläche des Holzplatzes.

In der Nacht vom 29. auf den 30.05.2005, zwischen 2 und 3 Uhr stand der Späneturm in hellen Flammen. Frau Meta Feindt hat den Brand als Erste mit bemerkt. Ihr Sohn Hans-Jürgen hat sofort die Feuerwehr gerufen. Die Wehren von Horneburg, Dollern und Bliedersdorf waren mit mehreren Zügen im Einsatz. Drei Feuerlöschhydranten standen den Helfern in der Nähe zur Verfügung. Der Späneturm brannte bis auf den massiven Unterbau nieder. Die Ausbreitung des Feuers auf die in der Angrenzung befindlichen Sägewerks- und Holzlager- hallen konnten durch die Wehren erfolgreich verhindert werden.

Trotz Windstille ergab sich ein starker Funkenflug. Bürger der direkten Nachbargrundstücke der Hangkamp-Siedlung wehrten mit dem Gartenschlauch die durch Funkenflug glühend oder brennend herüber fliegende Holzteile ab.

Die Neuorientierung dieses Gewerbegebietes zu einem Wohngebiet war Thema am Montag, dem 27.06.2005 im Bliedersdorfer Gemeinderat. Die Kreissparkasse hatte beantragt, die Flächen des bisherigen Holzverarbeitungsbetriebes Brüggmann als Wohngebiet auszuweisen. Zunächst geht es um die Änderung des Flächennutzungsplanes. Als weiterer Schritt ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes vorgesehen. Die erforderlichen Kosten hierfür hat die Gemeinde Bliedersdorf bereits mit 15.000,-- € im Haushaltsplan 2005 eingestellt.

Die Kreissparkasse hat zwischenzeitlich die Flächen, soweit sie im Bereich des Bbaupl. Nr. 6 liegen, erworben, mit dem Ziel, die gesamte Betriebsanlage kurzfristig abzureißen und das Grundstück einer neuen Nutzung (Wohnbebauung) zuzuführen. Die Samtgemeinde Horneburg hat zwischenzeitlich mit der 5. Änderung des Flächennutzungsplanes die Voraussetzung hierfür geschaffen. Am 23.01.2006 hat der Rat der Gemeinde Bliedersdorf einstimmig beschlössen, den Bbaupl Nr. 6 entsprechend zu ändern (Aufstellungsbeschluß). Die aus gleichem Umstand erforderliche Änderung des Bebauungsplanes Nr. 9 wurde ebenfalls auf den Weg gebracht. Planungs- und Erschließungskosten für die Änderungsbereiche übernimmt gemäß Vereinbarung die Kreissparkasse.

Abbrucharbeiten

Am 09.01.2006 wurde die gesamte Stromzufuhr zum bisherigen Betrieb durch EWE abgeschaltet. Am 20. Juli 2006 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Als Erstes wurden vom 24.07. bis zum 27.07..2006 die Hallendächer von Eternitplatten entsorgt. Vier Männer mit Schutzanzügen und Mundschutz, die wie Mondmänner ausschauten, haben die Platten mit Kleinwerkzeug aufgenommen und in große weiße Plastikhüllen verstaut. Anschließend begann der Abriss der zwei großen Hallen, diese Abbrucharbeiten dauerten bis mitte August. Das Schlimmste für uns Anlieger aber war, die Zertrümmerung der gewaltigen Fundamente, die Erschütterungen und momotonen Lärm verursachte. Unser Nachbar Hangkamp 10A hat am 18.08.2006das Zertrümmern der mächtigen Zementfundamente wegen der Erschütterungen und Beschädigung seines Hauses unterbrechen lassen. Ab 23.08.06 wird das Zertrümmern mit leichterem Gerät fortgesetzt.

Vom 25.08.06mehrere Tage wurde eine Karbolineumfundstelle durch Einrammen von 10m-langen Eisenplanken zur Vorbereitung eines Bodenaustausches wasserdicht isoliert und abgeschottet Nach Fertigstellung wird die Grube in großer Tiefe ausgebaggert und durch Bodenaustausch mit neuem Sand verfüllt. Das Einrammen der Eisenplanken verursachte ebenfalls sehr störenden Lärm. Nach Durchführung dieser Maßnahme wurden die Eisenplanken wieder herausgezogen. Insgeamt ein nicht unerheblicher Kostenaufwand!. Am 30.08. wird die alte Kornscheune abgerissen. Zwischenzeitlich wird die gesamt geräumte Fläche planiert und eingesäät. Diese Planierungsarbeiten dauernten bis Anfang Oktober. Am 31.08. ist der abgebrannte Sägemehlturm mit dem Abbruch dran. Es folgt vom 04.09.-08.09.der Abriss des Bürohauses. Vom 11.09. bis 15.09.06 wird das alte Bauernhaus (1840 mit Giebelstellung zur Straße und Viehstallungenanbau von 1920 längst der Straße, abgerissen. Am 27.09 - 29.09.06 wird das insgesamt anfallende Holz geschrettert und abgefahren. Es folgt die Planierung und Graseinsaat der gesamten Grunstücksfläche

Die weitere Entwicklung wird unter dem Tietel - Bebauungsplan "Siedenkamp und Hangkamp Nr. 18" nachgewiesen.

 


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