Postmoorer Gewerbebetriebe
- zweites Standbein der Anbauern -

Die Postmoorer Schenkwirtschaft

Die Schenkwirtschaft in Postmoor, Hs. Nr. 5, wurde bereits seit der Gründung der Hofstelle im Jahre 1815 betrieben. Sie wurde am 28.04.1868 offiziell vom Königl. Amt Harsefeld konzessioniert.

1894 übernahm Johann Feindt, *08. 02. 1873, die Hofstelle, Postmoor Nr. 5. Sein Vater verstarb am 07.06.1894; seine Mutter verließ die Hofstelle und zog zu ihrem späteren zweiten Mann August Thobaben.

Wegen seiner unmündigen Geschwister, insbesondere wegen der noch heranwachsenden Schwestern, wurde ihm am 12.01.1895 die Konzession zum Betreiben seiner Schenkwirtschaft in Postmoor durch den Kreisausschuß des Kreises Stade entzogen. Seine diesbezügliche Klage wurde abgewiesen.

Trotz der Unterstützung durch den Gemeinderat von Bliedersdorf (nachstehend im Wortlaut wiedergegeben) und der Eingabe des Vormundes und Onkels der unmündigen Kinder, Friedrich Sandleben, Großvater von Herbert Heins, konnte die Entziehung der Konzession nicht verhindert werden. Hier die diesbezügliche Stellungnahme des Gemeinderates vom 20. Juli 1894:

An das „Königl. Landratsambt zu Stade!“

Die unterzeichneten Mitglieder des Ausschusses zu Bliedersdorf welche einstimmig für die Feindt,sche Schenkwirtschaft zu Postmoor gestimmt; weil dieselbe Bedürfniß ist, begründen auf Wunsch des Antragstellers nochmals wie folgt: Die Dorfweiden liegen eine Stunde vom Dorfe entfernt, wenn auf den Weiden ein Stück Vieh im Graben, eine Kuh kalbt, so wird Hülfe aus der Wirtschaft geholt. Erkrankt ein Stück Vieh so kann es dort hinein gebunden werden, ebenso können die Dienstbohten welche zum Melken gehn bei Unwetter dort Schutz suchen. Wir bescheinigen demgemäß das Bedürfniß dieser Wirthschaft in Postmoor.

unterthänigst
Der Gemeinde Ausschuß
zu Bliedersdorf. 8 Unterschriften



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