Postmoorer Gewerbebetriebe
- zweites Standbein der Anbauern -

Stutenwagen

Zu meiner Kinderzeit kamen drei Bäcker- oder Stutenwagen, wie man früher so sagte. Zwei kamen aus Horneburg, und zwar Bäcker Stubbe vom Vordamm und Heinrich Duden, der für Bäcker Böhn, Marschdamm, fuhr. Und aus Bliedersdorf kam Bäcker Mehlbeck. Sie hatten alle ihre Kundschaft in Postmoor und lieferten in der Regel eine bestimmte Anzahl Brote direkt ins Haus, zumal, wenn die Landwirte selbst Korn über den Müller angeliefert hatten. Die Abrechnung erfolgte häufig auf Buch, wobei zu bestimmten Zeiten abgerechnet wurde.

Wir als Kinder freuten uns, wenn „de Stutenwogen“ kam, erhielten wir doch für gewöhnlich „unseren Stuten“, einen Amerikaner, eine Schnecke oder wenn’s mager ausfiel, einen Keks, halb mit Schokoladen- und halb mit Zuckerguß bestrichen. Die Horneburger Bäckerwagen stellten aus Altersgründen mit der Zeit ihr Kommen ein. Dafür bekamen wir aus Bliedersdorf zwei Lieferanten. Bäcker Fischer, für den Johann Heins den Bäckerwagen fuhr. Und als Fischer seine eigene Bäckerei eröffnete, wurde die bisherige Bäckerei von Adolf Hauschildt übernommen. Für ihn fuhr zunächst Annita Tewes und später Jupp und Marianne Prinz aus Postmoor. Vermerken möchte ich aber auch, daß Meta und ich Anfang der 50er Jahre eine Brotniederlassung von Bäcker Trost aus Horneburg in unserem Haus betrieben haben, auch eine interessante Erfahrung.

 


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