Zimmerei Wilhelm Winkelmann
Johann Winkelmann baute sich mit seiner
Familie 1930/31 in Postmoor das Haus mit der jetzigen Hs. Nr. 23.
Sein Sohn Wilhelm, der sich 1930 als Zimmerer selbständig gemacht
hatte, hat die Zimmererarbeiten ausgeführt. Dort, wo heute Herolds
wohnen, hatte er zunächst seinen „Timmerplatz“ eingerichtet. Er hatte
diese Fläche von Blank-Dammann aus Bliedersdorf gepachtet. Am 08.
November 1930 heiratete er Erna Brennecke, Tochter des Müllereibesitzers
Wilhelm Brennecke, Schragenberg.
Das Geschäft florierte. 1935 kauften die
beiden das Anwesen von Jacob Bohlmann, heute Hs. Nr. 14. Einen Teilbetrag
des Kaufpreises wurde damit verrechnet, daß W. Winkelmann die Zimmereiarbeiten
für die zu errichtenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Bohlmann,
der nach Groß-Sterneberg verzogen war, ausführte. Er bekam dann in
Folge noch Anschlußaufträge durch die Neuansiedler in Sterneberg.
Das Geschäft lief so gut, daß er mehrere
Gesellen beschäftigte. Mir sind z. B. noch bekannt: Bremer, Dietrich
Grewe, Bruder von Wilh. Grewe, Hans Ropers und andere. Der Zimmereiplatz
befand sich dort, wo heute Skalmowskis ihr Grundstück mit Wohnhaus
haben.
Ergänzend betrieb Winkelmann auch eine
Bautischlerei; er konnte dadurch die gesamte Holzverarbeitung am Bau
anbieten. Neben Fenstern und Türen stellte er auch Treppen in allen
Variationen her. Sein Geschäftsbereich ging von der hohen Geest bis
in die Marsch. So hat er z. B. Wohngebäude für Walter Dammann in Grundoldendorf
oder 1931 für Johann Gerken in Rutenbeck, um einige zu nennen, fertiggestellt.
Seine Frau Erna stand ihm trotz ihrer Kinder immer tapfer zur Seite.
Sie hat sogar im Betrieb die Kreissäge bedient. Ärger hatten Winkelmann
und Bollmeyer durch ihren Nachbar Wilhelm Weichert, der den Koppelweg
einzäunte und z. B. für Winkelmann die Langholzzufuhr fast unmöglich
machte.
Kurz vor Beginn des letzten Weltkrieges,
1939, mußte Wilh. Winkelmann seinen Betrieb einstellen. Er selbst
wurde zunächst kriegsdienstverpflichtet und mußte in Neu-Wulmstorf
und später in Harburg arbeiten. 1945 wurde er auch noch in Bremervörde
Soldat.