Sandabau
zwischen den Wohngebieten Postmoor
und Schragenberg
In Postmoor
(ein Ortsteil des Dorfes Bliedersdorf) liegt zwischen den Wohngebieten
"Postmoor" und "Schragenberg" eine Fläche,
die von interessierter Seite zum Sandabbau genutzt werden soll. Gegen
dieses Vorhaben sind Bürger aus Bliedersdorf, Postmoor, Nottensdorf
und Schragenberg Sturm gelaufen. Die betroffenen Bürger haben
eine Interessengemeinschaft gegründet und lassen sich u. a. auch
bereits anwaltlich vertreten. Die Bürger wollen aus vielerlei
Gründen keinen Sandabbau, sondern eine Wohnbebauung auf dieser
Fläche, die u. a. auch einen ganz besonderen Ausblick auf das
Alte Land und die Elbe bietet. Interessierte können sich wenden
an die "Interessengemeinschaft gegen die Sandabfuhr über
das Gewerbegebiet ´Am Siedenkamp´ " c/o Heinz Kugis,
Hangkamp 15, 21640 Bliedersdorf-Postmoor, Tel. 04163/5423. Sie können
aber auch eine E-Mail schicken.
Vorgeschichte
Die Zuwegung zu den Ackerflächen zwischen Schragenberg und
Postmoor besteht grundsätzlich nur vom Schragenberg aus! Gemeindegrenze
und Übergänge zwischen Postmoor/Schragenberg und Bliedersdorf
/Nottensdorf erfolgte 1835 vor dem "Gericht auf dem Delm" in
Apensen
Schon bei der Planung des Gewerbegebietes "Postmoor Süd"
wurde deutlich ausgesagt, daß eine Zuwegung von Postmoor auf das Gebiet
von Schragenberg ausgeschlossen bleibt
-
15.07.1991
In den Stellungnahmen öffentlicher Belang/Dritter zum B.- Plan Nr. 9, „Gewerbegebiet Postmoor Süd“ heißt es u.a. in der
Stellungnahme von Harald Prange Hangkamp. Die zeichnerisch und
textlich dargestellte Planstraße A endet nicht vor der Nottensdorfer
Gemeindegrenze. Dieses ist aber erforderlich, um den Beschluss
des Rates der Gemeinde zu entsprechen, usw.
Die Empfehlung der Gemeinde
Bliedersdorf lautete: Planstraße
A muss vor Grenze mit Wendehammer enden.
Alle
Beschlussgremien der Samtgemeinde Horneburg lehnten die Planung eines
Bodenabbaugebietes zwischen Schragenberg und Postmoor ab:
-
15.04.1994 Der Flächennutzungsplanentwurf beinhaltete bis zu diesem Zeitpunkt
keinen Hinweis auf einen evtl. Bodenabbau auf dem Schragenberg.
Die Firma Wika-Beton
und die Bauverwaltung der Samtgemeinde Horneburg versuchten allerdings
ihre Interessen in die Beratung zum Flächennutzungsplan über das
Straßenbauamt Stade und das Nds. Landesamt für Bodenforschung
einzubringen, allerdings ohne Erfolg!
-
15.04.1994
Neuaufstellung des Flächennutzungsplan
der Samtgemeinde Horneburg; Anregungen und Bedenken, die während
der Auslegung vorgetragen wurden. Stand 15.4.94, Bauausschusssitzung 28.4.94.
-
Anregungen
durch das Straßenbauamt Stade vom 09.03.1994 unter Pkt. 7 mit
folgendem Wortlaut:
Von der Firma Wika-Beton und von Vertretern der Samtgemeinde
Horneburg (Bauverwaltung)
ist an das Straßenbauamt Stade mehrfach der Wunsch herangetragen
worden, zwischen der Kreisstraße 37 und der Landesstraße 130,
Boden in einem größeren Umfang abzubauen. Eine Erschließung hierfür
bietet sich am zweckmäßigsten über die K 37 mit der verkehrsgerecht
ausgebauten Anbindung mit Lichtsignalanlage zur B73 hin an. Sofern
derartige Wünsche auch weiterhin bestehen, sollten sie im Flächennutzungsplan
Beachtung finden.
Stellungnahme des Samtgemeindegremien : zu
7.Nach eingehender Erörterung wurde darauf verzichtet, Abgrabungsflächen
an der K 37 bzw. L 130 im Flächennutzungsplan darzustellen. Die
Anregung muss daher nicht berücksichtigt werden.
-
Anregungen durch
das Nds. Landesamt für Bodenforschung vom 29.03.1994 unter Pkt.
6 mit folgendem Wortlaut: Es
sollte geprüft werden, inwieweit ein geplantes Abbaugebiet (Schragenberg
) südlich von Horneburg in den FNP übernommen werden kann.
Stellungnahme der Samtgemeindegremien: zu 6. Die
Anregung kann nicht berücksichtigt werden. Nach eingehender Erörterung
in den Ratsgremien muss auf die Darstellung einer Abbaufläche
am Schragenberg verzichtet werden.
Trotz ausdrücklicher Festsetzung durch die
Gremien der Samtgemeinde Horneburg, Abgrabungsflächen zwischen
Postmoor und Schragenberg nicht zuzulassen, wird ein von Wika-Beton
in Auftrag gegebenes Raumordnungsverfahren und ein Lärmgutachten
eingeleitet.
-
1994
leitet der Landkreis Stade auf Antrag der Firma Wika-Beton ein
Raumordnungsverfahren über den Bodenabbau am Schragenberg
ein.
Bodenabbaugenehmigung
mit Zuwegung über Postmoor erteilt:
-
Am
24.09.1999 erteilt der Lk. Stade der Firma Wika-Beton unter Auflagen
den Bodenabbau in der Gemarkung Nottensdorf mit verkehrlicher
Erschließung über Flächen der Gemarkung Bliedersdorf. Für
das Flurstück 79/1, Flur 1 (Besitzer Firma J. Heins) der
Gemarkung Nottensdorf wird vom Landkreis aus Naturschutzgründen
die Abbaugenehmigung versagt
Beantragtes Bürgerbegehren
wurde von der Gemeinde Bliedersdorf zurückgewiesen
Nunmehr
läuft alles anders!
See
zwischen Postmoor und Schragenberg Postmoor, lt.
Tageblatt vom 12.11.2003: Zwischen Postmoor und Schragenberg entsteht
eine 10 Hektar große Wasserfläche nach dem Sandabbau für
den zweiten Bauabschnitt der A26 in Richtung Hamburg.
Wo jetzt noch die Ackerkrume bröckelt, sollen schon in vier Jahren
die Wellen plätschern.
"Spinner" sind in der Samtgemeinde Horneburg derzeit gefragte
Leute. Sie sollen munter drauf los fabulieren, womit der 100000 Quadratmeter
große See zwischen Postmoor und Schragenberg demnächst lockt.
Der See wird nach dem Sandabbau entstanden sein.
„Die Firma Bunte beabsichtigt
für den Bau der A 26 einen Bodenabbau zu beantragen“, heißt
es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung, die am Montag, 10.11.2003
dem Bauausschuss in der Samtgemeinde Horneburg vorlag. Der Firma Wika-Beton
war eine solche Genehmigung für den Trockenabbau bereits erteilt
worden. Wie und warum es ein Wechsel der Antragsteller zum Sandabbau
gegeben hat, ist für uns noch unklar. Nun wird Bunte einen Antrag
auf Nassabbau für die Fläche stellen, um sich für den
zweiten Bauabschnitt der A 26 zu wappnen. „Das wird im nächsten
Jahr geschehen“, so Samtgemeindebürgermeisterin Hilke Harms.
Man müsse davon ausgehen, dass in vier Jahren zwischen Postmoor
und Schragenberg ein zehn Hektar großer See liegen.
Laut Information des Stader
Tageblattes vom 30.04.2004 bereitet die Firma "Bunte" das
Antragsverfahren zum Sandabbau auf dem Schragenberg vor. Ab Ende
2005 sollen die
Bagger mit den Arbeiten beginnen. Vorgesehen ist, dass 1,8 Millionen
Kubikmeter
Sand in zwei bis drei Jahren abgetragen und auf die Trasse
der A26 in Richtung Hamburg verbracht worden sind. Der Transport
soll über die Landesstraße 130 zur B 73 und über
die neue Kreistrassentrasse
K 36 zur Autobahnbaustelle erfolgen. Täglich sind 250 bis 300
Lkw-Touren vorgesehen. Die Schragenberger Anwohner sind über
die zu erwartende Verkehrsbelastung sehr besorgt. Für den Nassabbau
hat der Landkreis bereits grünes Licht signalisiert. 15
Meter unter
dem
Gundwasserspiegel
soll
der
Sand
abgebaut werden. Es handelt sich also um die doppelte Menge, die
damals dem Antrag der "Wika" zugestanden worden sind. Veränderungen
am Grundwasserspiegel werden von Fachleuten bereits prognostiziert.
Seit Montag, den 03.01.2005 bis 04.02.2005 läuft das Antragsverfahren der Firma Bunte. Die Antragsunterlagen können in dieser Zeit im Bürgerbüro der SG Horneburg eingesehen werden. In diesem Antrag plant Bunte rd. 1.5 Millionen Kubikmeter Sand im Naßverfahren abzubauen. Die Grube wird eine Größe von 15 Hektar bekommen und bis zu 10 mtr. ins Grundwasser reichen.
Harms plädiert dafür, dass die Gemeinden und die Samtgemeinde von Beginn an mitplanen. Bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses im Januar sollen Vorschläge auf den Tisch kommen. Auch in den Gemeinden wird das Thema beraten.
Da Einsprüche nach den bisherigen Gerichtsurteilen kaum Erfolg haben werden, muss man aus der Sicht von Postmoor die geplante Abfuhr durch die Firma Bunte im Gegnsatz zum Abbau durch die WIKA -Werke begrüßen.
1.) Abfuhr erfolgt über die Landesstraße130, die in direkter Zuwegung zur K36 (neu) verschwengt werden soll, zur B73 und von dort über die Trasse der K36 (neu) zur Baustelle der A26.
2.) Bis Ende 2007 soll der Sandabbau abgeschlossen sein.
3.) Die Gemeinde Nottensdorf stellte am 01.06.2005 im Dorfgemeinschaftshaus Nottensdorf die Semesterarbeiten der Fachhochschule Nordostniedersachsen (Buxtehude) bezüglich der Folgenutzung der Sandabbaufläche Schragenberg vor. Auf einem 5 ha großen Gelände sollen durch Nassabbau 1,8 Millionen Kubikmeter Sand für die A26 abgefahren werden. Der entstehende Baggersee wird eine Größe von 10 ha umfassen. Die Gestaltung der angrenzenden Flächen mit dem "Potential" Wasser im Zentrum ist Hauptteil der Entwicklungsplanung. Durch diese Planung soll auch erreicht werden, die Ortsteile Postmoor und Schragenberg städtebaulich miteinander zu verbinden.
Wenn der überschüssige Sand, ca 900.000m³ , vom Belastungsdamm der A 26 und der K 37 (neu) auf der weiteren A 26-Trasse in Richtung Buxtehude verbracht ist, soll ab Juli 2007 mit dem Sandabbau Postmoor /Schragenberg begonnen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Zufahrtsstraße vom Abbaugebiet bis zum Sanddamm der A 26 in Richtung Este fertig gestellt sein.
Die pünktlich im Dezember 2006 fertiggestellte Betonbrücke über die Hauptwettern bei Horneburg schafft die Voraussetzung, dass über die neue Trasse der K36 (Autobahnzubringer) der Verkehr durchgehend zur A26 rollen kann. Im Sommer 2007 soll die gesamte Kreisstraße 36 fertig sein. Diese Fertigstellung ist auch nötig, weil die Sandtransporte für den weiteren Autobahnbau über diese Trasse rollen sollen. Wenn die Umschichtung der Sandmengen vom Belastungsdamm des ersten Bauanschnitts abgeschlossen sind, beginnt der Sandabbau in Nottensdorf-Schragenberg. Ab dann werden die Sandtransporte über eine zunächst provisorisch angelegte Strecke direkt zum geplanten Anschlußkreisel rollen, der die neue Horneburger Ostumgehung mit der B 73 verbindet.
Durch die Erstellung eines Kreisels auf der B73 und die Verlängerung der K36n in Richtung L130 im Jahre 2007 wird der Transport von 1,8 Millionen Kubikmeter Sand für den Autobahnbau aus dem Abbaugebiet Schragenberg laufen.
Die geplante Trasse, die sich bereits im Besitz des Landkreises Stade befindet, wird von der L130 zum Kreisel zunächst als private Baustraße von der Firma Bunte seit August 2008 gebaut, um die Sandgrube Schragenberg/Postmoor zu erschließen. Zunächst werden 100000 m³ Sand für den zweiten Bauabschnitt abgefahren.
Seit Anfang September 2008 rollen die Sand-Laster der Firma Bunte vom Abbaugebiet über die neue Privatstraße zum Kreisel und weiter zur A26- Neubaustrasse. 85.000 m³ werden bis Ende Oktober zur Baustrecke transportiert. Bis zu 12 Lastwagen mit je 12 m³ hat die Firma täglich im Einsatz, das sind rund 150 Fuhren pro Werktag. Anfang nächsten Jahres wird es eine weitere Ausschreibung für den dritten Bauabschnitt geben. Die Firma Bunte hat eine Abbaugenehmigung für 1,8 Millionen Kubikmeter Sand aus der Abbaustelle Schragenberg /Postmoor.beantragt.
Die gesammte Abbaufläche wurde durch einen hohen aufgeschüttenen Erdamm und zusätzlich mit einem Gitterzaun eingezäunt. Bis Mitte Juni 2009 ist der Trockenabbau weitgehenst abgeschlossen. Ende Juni/Anfang Juli 2009 beginnt der Nassabbau. In der Größe von zwei Sportplatzflächen stehen heute 10.07.2009 bis zu 2- 3 Meter Tiefe unter Wasser. In der warmen Jahreszeit eine günstige Möglichkeit hier ein frisches Bad zu nehmen, was von Groß und Klein ausgiebig genutzt wird. Allerdings zum Leidwesen der Abbau-Firma, die die Zugangsmöglichkeiten für Fremde weiter erschwerte.
Mit einem schwimmenden Saugbagger wird ab den 18.08.2009 Sand aus dem Baggerloch gesaugt. Der bisher angelegte zweieinhalb tiefe künstliche See wird auf 12 Meter Tiefe ausgebeutet. Die Firma Bunte trifft alle Vorbereitungen. Der mit 1500 PS starke Motor wird den Bagger "Pirat 4" antreiben. Gelegt werden 150 Meter lange Schwimmleitung und eune 200 lange Landleitung Das Sand-Wasser-Gemisch wird auf ein Spülfeld gespült. Das Wasser läuft über Gräben zurück in den See. Insgesamt werden 500 000 Kubikmeter Sand an Land gespült und mit Lastwagen zur Autobahn transportiert
Die Gemeinde Bliedersdorf hat mit der Firma Bunte vereinbart, dass der vor der Abbaufläche liegendeSportplatz ( auch Bolzplatz für die Postmoorer- und Schragenberger-Jugend) nicht wieder hergestellt wird. Sehr zum Leidwesen unserer hiesigen Jugend! Als Ausgleich wird die Firma Bunte dem SV Bliedersdorf im Bereich der Sportplatzesanlage "Dohrenblick " einen neuen Bolzplatz herrichten.
|